Zum Leserbrief von Taddäus Kunzmann, CDU, Thema: Meinungsbildung Nürtinger Art.

Herr Kunzmann wundert sich, darüber dass wir, Regine Glück (Nürtinger Liste/Grüne), Julia Rieger (NT14) und ich (SPD) unsere Meinungen zum Punkt Bürgerbeteiligung etwas geändert haben. Wir wundern uns, dass Herr Kunzmann sich wundert. Hat er doch glatt vergessen, dass es uns darum geht, dass eine Diskussion über die Bebauung des Neckarufers ergebnisoffen mit den Nürtinger Bürgern geführt werden soll und ein Hotel dabei nicht schon als alternativlos gesetzt gelten darf. Des Weiteren wundern wir uns, wenn Bürger unmittelbar nach der Gemeinderatssitzung am 24. Juli bereits angeschrieben wurden, obwohl OB Heirich in der Sitzung selbst sagte, dass man sich über die Form der Bürgerbeteiligung noch einigen werde. Verblüffend schnell kamen so 30 „per Zufall“ und nach Eingang der Rückmeldung ausgewählte Nürtinger zusammen, die nun repräsentativ für 40.000 Nürtinger Bürgerinnen und Bürger über eine wie auch immer geartete Bebauung entscheiden sollen. Wir jedoch fragen uns, wie auf diese Weise bei solch einer heiklen Frage Repräsentativität gewährleistet sein soll. Oder ob auf diese Weise schon zufällig eine Meinungsvorauswahl stattgefunden hat. Und wir wundern uns, dass sich Herr Kunzmann darüber nicht wundert. Was vielleicht daran liegt, dass er und seine CDU-Parteifreunde ein Hotel auf dem Filetstück am Neckar um jeden Preis haben möchten.

Bärbel Kehl-Maurer