Wer betreibt „Politische Unkultur“? Auf jeden Fall der neugewählte Nürtinger Stadtrat Raimund Braun (Liste NT14).
In einem Leserbrief beklagte sich kürzlich Raimund Braun über „politische Unkultur“ im Nürtinger Gemeinderat. Die glaubt er bei CDU, Freien Wählern und der FDP, aber auch bei der SPD zu erkennen. Und zwar deshalb, weil die Stadträte dieser Fraktionen „trotz fehlender Informationen“ am Großen Forst festhielten. Und weil sie weder „an umfassenden Informationen“ noch an den „tatsächlichen Bedürfnissen der Bürgerschaft“ interessiert seien. Aufgrund dieser Vorwürfe spricht er ihnen „politischen Anstand“ ab.
Das ist schon eine Ungeheuerlichkeit. Nicht nur deshalb, weil Braun viele Vorgänge, Gespräche usw. als Noch-nicht-Stadtrat gar nicht mitbekommen hat. Nicht nur deshalb, weil er für sich die Wahrheit gepachtet haben will. Sondern auch deshalb, weil Braun mit vielen Kolleginnen und Kollegen der genannten Fraktionen fünf Jahre zum Wohle der Stadt Nürtingen zusammenarbeiten muss. Und da ist es wirklich eine „politische Unkultur“, sich dermaßen abschätzig und beleidigend über die künftigen Mit-Stadträte zu äußern.
Es bleibt nur zu hoffen, dass sich Braun, wenn er am 22. Juli vereidigt wird, sich eines Besseren belehren lässt. Sonst wird das Klima im Nürtinger Gemeinderat weiter schlecht bleiben – mit allen Folgen für Nürtingen.