Die SPD-Fraktion im Nürtinger Gemeinderat hat in einem Antrag empfohlen, den Bau einer Sporthalle am MPG durch eine Investorengruppe bauen zu lassen und dann zu mieten, ab: zu teuer! Stattdessen: ein Sportkonzept erarbeiten und die Bürger beteiligen! Im Folgenden begründet die Fraktion ihre Entscheidung genauer:

Von den Plänen für ein attraktives innerstädtisches Quartier in der Sigmaringer Straße, wie sie die Hauber-Gruppe vorstellte, waren wir inhaltlich sowie städtebaulich angetan. Grundsätzlich begrüßen wir es, wenn Nürtinger Unternehmen in Nürtingen investieren.

Hier ging es allerdings um mehr. Die Stadt sollte für den langen Zeitraum von 30 Jahren zu einem jährlichen hohen Mietpreis die von der Hauber-Gruppe gebaute Sporthalle mieten, erhalten und unterhalten. Dennoch wäre die Halle danach immer noch vollständig im Eigentum der Hauber-Gruppe verblieben. Verhandlungen zwischen Stadt und Investor haben diesbezüglich keinerlei Verbesserungen erbracht.

Durch die jährlichen Miete, Erhaltungs- und Unterhaltskosten hätten    wir den Nürtinger Ergebnishaushalt nicht nur extrem belastet,       sondern auch gleich für die nächste Generation eine haushaltspolitische gravierende Entscheidung mit getroffen. Dies ist keine verantwortliche generationengerechte Finanzierung.

Da wir das Geld, das uns zur Verfügung steht, aber nur einmal ausgeben können, müssen wir bei unseren Projekten Prioritäten setzen. Aus diesen Gründen haben wir die Planung des Projektes immer kritisch begleitet und auch auf die enormen Risiken hingewiesen.

Inzwischen geht es nicht nur um die Sporthalle, sondern wir müssen auch die Zukunft des Max-Planck-Gymnasiums sichern. Deshalb haben wir als SPD die Erstellung eines Sportentwicklungskonzepts sowie eines Schulsanierungsprogramms beantragt, damit wir belastbare Fakten haben, auf deren Grundlage wir dann entscheiden können.

Dass wir jetzt einvernehmlich eine Entscheidung bezüglich der Sporthalle treffen können, begrüßen wir sehr.

 

 

 

Dem Entscheidungsprozess, den wir durchlaufen haben, lassen sich letztlich auch positive Seiten abgewinnen.

Künftig müssen wir bei der Planung aller städtebaulichen und gesellschaftspolitischen Projekten folgende Fragen nacheinander beantworten:

  1. Was brauchen wir? Welchen Bedarf haben die Nürtinger Bürger?
  2. Wie können wir es realisieren?
  3. Was können wir uns leisten oder wie können wir es finanzieren?

Erst wenn diese Fragen ausdiskutiert und geklärt sind, dann haben      wir alle  – Stadt und Investoren – eine Planungssicherheit.

Bei einem solchen Prozess sollten wir grundsätzlich die Nürtinger   Bürger einbeziehen. Unser Bürgerbeteiligungskonzept ruht seit Längerem in der Schublade und sollte endlich zur Anwendung          kommen.