SVor Ort zu sein, zuzuhören und Menschen einzubeziehen sind für die SPD-Gemeinderatsfraktion selbstverständlich. Daher besuchte die Fraktion Anfang April auch die Sitzung des Ortschaftsrats Reudern, um über aktuelle Anliegen und Entwicklungen des Ortsteils ins Gespräch zu kommen.

Ortsvorsteher Bernd Schwartz skizzierte eingangs die laufenden Projekte der Ortschaft. Diese orientierten sich am Ortsentwicklungskonzept, das aus Sicht des Ortsvorstehers eine gute Ergänzung zum innenstadtorientierten ISEK war und durch klare Prioritätensetzung nunmehr zügig umgesetzt werden konnte. Mit dem neu entstehenden Bürgerhaus, dem Gewerbegebiet Breitäcker II, dem Wohngebiet Wertäcker, dem Bürgerbus und einigem mehr habe der Ortschaftsrat schon viele Projekte daraus abgearbeitet, sodass man demnächst schon zu einer Fortschreibung kommen könne. „Im Gemeinderat ist eine deutliche Dynamik in diesem Ortsteil zu spüren“, lobt Stadtrat Michael Medla das Vorgehen des Ortschaftsrates. Insbesondere seien gut durchdachte und pragmatische Konzepte, wie beispielsweise beim neuen Bürgerhaus und der Nachnutzung des alten Rathauses entwickelt worden.

Schwieriger steht es jedoch um die Sanierungskonzepte der Kindergärten und Grundschule. Von Seiten des Ortschaftsrates bestehe der Wunsch, die Sanierung auch für eine Anpassung der Räumlichkeiten an das pädagogische Konzept zu nutzen. „Wenn man die Gebäude schon saniert, dann so, dass sie auch den zeitgemäßen Bedarfen und pädagogischen Vorstellungen entsprechen“, unterstützt SPD-Fraktionsvorsitzende Bärbel Kehl-Maurer das Anliegen des Ortschaftsrates.

Ebenfalls unbefriedigend sei der Sachstand der Toiletten an der Grundschule in Reudern: Von Seiten der Elternschaft sei der deutliche Wunsch nach einer Zugangsbeschränkung der bislang noch für jedermann zugänglichen Toiletten an die SPD-Fraktion herangetragen worden. Auf Nachfrage der SPD berichtete Ortsvorsteher Schwartz von der ablehnenden Haltung des städtischen Eigenbetriebs gegenüber den Vorschlägen der Elternschaft. „Nach den skizzierten Vorfällen verdichtet sich bei uns der Eindruck, dass eine bessere – vor allem eine zügigere – Kommunikation, mehr Pragmatismus in der Planung und eine transparentere Auflistung der Projekte erforderlich sind“, fasst Stadtrat Michael Medla zusammen. Die Bildung von Budgets und Sammelposten für Mittel der GWN dürfe nicht zur Folge haben, dass es an Transparenz hinsichtlich der Umsetzung fehle. Die SPD werde dies gerne in den Gremien aufgreifen.

Erfreulich für den Ortsteil ist die geplante Ansiedlung eines Pflegeheims im neuen Baugebiet Wertäcker. SPD-Fraktionsvorsitzende Bärbel Kehl-Maurer regte hierzu an, die stark nachgefragten Tagespflegeplätze und ein öffentliches Café zu kombinieren. So würden Begegnungsmöglichkeiten für das ganze Quartier entstehen und zugleich ein möglichst langes selbstständiges Leben mit nur zeitweiser Betreuung ermöglicht.

Die Nahversorgung mit einer Bäckerei, einem Metzger, Getränkemarkt und einer Bank sei grundsätzlich gegeben. Wünschenswert, aber gegenwärtig nicht realisierbar sei die Ansiedlung eines Marktladens. Ähnlich schwierig gestalte sich der Erhalt der ärztlichen Versorgung. Seit Schließung der Praxis oberhalb der Geschäftsstelle der Kreissparkasse stünden die Räumlichkeiten leer. Der Ortschaftsrat bemühe sich gegenüber der Kreissparkasse bislang erfolglos um eine zeitweise Nutzung für ein Ersatzkonzept. Kreisrat Michael Medla sagte zu, sich bei der Kreissparkasse über den Sachstand zu erkundigen.