Stellungnahme der SPD-Fraktion zum Bebauunbgsplan „Am Wasen“, 17. Dezember 2019
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, meine Damen und Herren,
wir freuen uns darüber, dass die Nürtinger BürgerInnen Nürtingen als die Stadt am Neckar wahrnehmen und auch sich überlegen, wie diese Stadt am Fluss gestaltet werden soll. Wir alle sollten deshalb überlegen, wie das gesamte Gebiet einschließlich Neckarhausen und Zizishausen entwickelt werden sollte.
Zu diesem Bewusstsein haben auch die verschiedenen Bürgerinitiativen beigetragen. Zu Recht wurde die Bebauung des westlichen Neckarufers mit einem Hotel kritisch hinterfragt. Dieses Engagement sehen wir also sehr wohl.
Nun geht es beim Gebiet „Am Wasen“ um einen Teilabschnitt am Neckar, der seit 10 Jahren geplant wird – mit großer Zustimmung des Gemeinderates. Hier aber haben wir besondere Verhältnisse.
Zum einem gehört diese Fläche seit Jahrzehnten nicht mehr der Stadt, sondern dem Landkreis. Mit dem Umzug der Psychiatrie nach Kirchheim und dem Neubau der Kliniken u. a. in Nürtingen ist es möglich, dass hier Wohnungen entstehen.
Wir sehen das Gemeindewohl heutzutage darin, Wohnraum in allen Preissegmenten zu schaffen, insbesondere, wenn es um „bezahlbare Wohnungen“ geht. Dabei ist zu bedenken, dass der Landkreis zu den größten Arbeitgebern der Stadt zählt und die Mitarbeiter händeringend Wohnungen suchen.
Naturgemäß gibt es auch kritische Aspekte, wie den Hochwasserschutz. Die dafür notwendigen Maßnahmen werden vom Investor übernommen und entlasten somit die Stadt. Außerdem hat sich der Investor bereit erklärt, eine Kita zu bauen. Dies trägt zur Entspannung der Situation in Nürtingen bei, zumal Kita-Plätze fehlen.
Wir sehen auch die Breite des Radweges mit ca. 3,50 m kritisch. Aber durch eine Verbreitung müssten noch weitere Bäume gefällt werden.
Auch wenn wir durch die Tiefgarage bedauerlicherweise Bäume verlieren, so werden diese doch durch Neupflanzungen kompensiert.
Alle diese Punkte sind Bestandteil des städtebaulichen Vertrages, der dank der Verhandlungen des Oberbürgermeisters nachgebessert worden ist.
Entscheidungen zu treffen heißt für uns Gemeinderäte immer, zwischen verschiedenen Argumenten abzuwägen – letztendlich geht es uns immer um das Wohl der Stadt und ihrer Bürger und Bürgerinnen.
Wenn wir jetzt nicht zustimmen, wird wieder ein Projekt in Nürtingen gekippt, das wir dringend benötigen, um Wohnraum zu schaffen.
Deshalb werden wir dieser Bebauung einstimmig zustimmen