Jugendhaus am Bahnhof Nürtingen und Stadtjugendring, zwei Institutionen mit unterschiedlichen Trägern sind räumlich miteinander verflochten und arbeiten gerne und gut zusammen. Marina Bahnmüller (JaB) und Claudio Pippia (SJR) begrüßten die Delegation der Nürtinger SPD, welche sich vor Ort über die Arbeit der Jugendarbeit informieren wollte. Das Jugendhaus am Bahnhof ist eine Einrichtung im Sinne des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG) und bietet in der Stadt Nürtingen Offene Jugendarbeit an. Jugendarbeit richtet sich direkt an Kinder und Jugendliche und bietet ihnen attraktive an ihren Interessen anknüpfende Freizeitangebote und Mitgestaltungsmöglichkeiten. Das Jugendhaus greift Interessen und Bedürfnisse von Jugendlichen auf, indem sie aktiv an der Gestaltung des Programmes beteiligt werden. Herr Pippia ist seit letztem Jahr Geschäftsführer des Stadtjugendrings. Highlights für ihn sind die Ferienbetreuungen, die aufgrund der großen Nachfrage noch weiter ausgebaut werden sollen. Dies sei jedoch gar nicht einfach, antwortete er auf die Frage von Bärbel Kehl-Maurer, welche Herausforderungen zu meistern sei. Da ist die an sich schon dünne personelle Besetzung des Stadtjugendrings. So fehlen die Fachkräfte vor Ort bei den Veranstaltungen. Aber auch die Mobilisierung der notwendigen ehrenamtlichen Mitarbeitenden gestaltet sich oft schwierig.
Das Jugendhaus am Bahnhof sieht sich für alle Belange der Kinder und Jugendlichen in Nürtingen zuständig. Die Kinder und Jugendlichen brauchen vor allem Begegnung, einen Ort für den Austausch und ein Angebot zur Orientierung für Aktivitäten. Auch Frau Bahnmüller hat diese Aufgaben im JaB auch im letzten Jahr neu übernommen. Sie und das neue Team sind gut zusammen gekommen. Wenn der Standort JaB bleibt, wird eine Herausforderung sein, diesen Standort den aktuellen Bedürfnissen anzupassen. Das Haus ist in die Jahre gekommen. Die Größe der Räume ermöglicht nur Treffen von kleinen Gruppen. Wie genau das Haus gestaltet werden sollte, wäre an einem runden Tisch zu besprechen, damit alle Beteiligten ihre Bedürfnisse einbringen können.
Für die Ortsteile fehlt eine mobile Jugendarbeit. Die Angebote sowohl vom JaB als auch vom SJR sind begrenzt. Mobile Jugendarbeit ermöglicht es, die Jugendlich in ihrem Umfeld zu erreichen und für sie ansprechbar zu sein. Leider gibt es auch in Nürtingen Bandenkriminalität. Eine „aufsuchende Jugendarbeit“ könnte dieser durch Beziehungsarbeit entgegenwirken.