Die Nürtinger SPD besuchte im Dezember den Raidwanger Ortschaftsrat, um sich über aktuelle Anliegen auszutauschen. Als Vertreter des Ortschaftsrats begrüßte Willi Mistele die Delegation im Rathaus und dankte ihnen vorneweg für die langjährige politische Unterstützung der SPD-Fraktion beim neuen Kinderhaus in Raidwangen. Trotz der Insolvenz des Bauträgers sei der Neubau gut verlaufen, was vor allem dem Einsatz der städtischen Mitarbeiter zu verdenken sei. Auch zeigte sich bereits bei der sehr gut besuchten Einweihung des Kinderhauses, dass es in der Ortschaft gut angenommen werde. Durch die gemeinsame Leitung soll die Verflechtung der beiden Kindergärten weiter vorangebracht werden. „Nürtingen kommt in der frühkindlichen Bildung voran. Das neue Kinderhaus ist damit ein klarer Standortvorteil für Raidwangen“, freut sich die SPD-Fraktionsvorsitzende Bärbel Kehl-Maurer über die gute Entwicklung. Gleichzeitig dürfe man sich aber im Hinblick auf die Bedarfsplanung nicht ausruhen. Auch in Raidwangen werde bei einem anstehenden Generationswechsel in Wohngebieten der Bedarf eher noch stärker zunehmen, betont die Stadträtin, die selbst lange Jahre in Raidwangen wohnte. Dem werde die SPD bei der Prioritätensetzung im Gemeinderat weiterhin im Interesse der Familien Rechnung tragen.

Ein weiteres neues Projekt sei das Bürgerauto, das gemeinsam mit Großbettlingen im Februar starten werde. Der von der Volksbank gesponserte 9-Sitzer werde dann für je zwei Touren vormittags und nachmittags an jedem Montag und Freitag zwischen Raidwangen und Großbettlingen verkehren. Die Fahrer werden hierfür ehrenamtlich organisiert. Hier wünsche sich der Ortschaftsrat noch ein breiteres Engagement der Bürger in Raidwangen. Ein besonderes Lob sprach Ortschaftsrat Mistele der Gemeinde Großbettlingen für die Zusammenarbeit aus. Stadtrat Michael Medla zeigte sich von diesem schlüssigen Konzept beeindruckt und wünscht einen guten Start. „Das Bürgerauto trifft den Nerv unserer Zeit: Gerade in den Ortschaften müssen wir die Mobilität auf neue Wege verbessern, um den Lebensalltag, angefangen von Senioren bis hin zu Familien, zu erleichtern. Dass das interkommunal geschieht, ist sehr zu begrüßen“, lobt der 24jährige Jurist die Planungen. Den Start werde die SPD-Fraktion aufmerksam beobachten und positive Erfahrungen für den Bürgerbus der Elektrobusse, wie von der SPD beantragt, übertragen.

In seinem Ausblick wies Willi Mistele auf die zwei großen Anliegen des Ortschaftsrates für die kommenden Jahre hin. So setze sich der Ortschaftsrat seit vielen Jahren für eine Erweiterung der Aussegnungshalle ein. „Unsere Beerdigungen im Freien bei jeder Wetterlage sind ein unhaltbarer Zustand“, bekräftigte Ortschaftsrätin Jutta Kammerer den Bedarf. In Kenntnis der Finanzlage wolle der Ortschaftsrat auch einen funktionalen Zweckbau und keine Luxusvarianten auf Basis der bisherigen Planungen verwirklichen. SPD-Stadtrat Bernhard Schober signalisierte nach mehrfachem Verschieben auf Basis der funktionalen Planung Zustimmung.

Ein besonderes Anliegen für die Ortschaft sei ebenfalls das Baugebiet Äußerer Egert. Mit dem neuen Wohngebiet will der Ortschaftsrat einerseits mit einer modernen Energieversorgung durch die Stadtwerke Maßstäbe setze, zum anderen durch die Schaffung von Wohnraum den Druck auf dem Wohnungsmarkt senken. Allerdings bremsten die Diskussionen um das neu zu entwickelnde Aufkaufmodell der Stadt die Entwicklungen. Aus Sicht der SPD-Fraktion könne im Frühjahr mit einer Entscheidung gerechnet werden. „Maßgeblich ist für die SPD ein zeitgemäßes Modell für die ganze Stadt. Das neue Modell muss einerseits den Bedarfen der Häuslesbauer gerecht werden, aber anders als bisher der der Stadt auch einen stärkeren Einfluss auf die soziale Durchmischung ermöglichen“, beschreibt Michael Medla die Position der SPD. Der Druck auf dem Wohnungsmarkt erfordere einen stärkeren Einsatz der Stadt für bezahlbaren Wohnraum, insbesondere für Familien.

„Grundsätzlich geht’s Raidwangen gut, aber die zwei Schwerpunkte wollen wir gemeinsam mit Ihnen angehen“, fasst Ortschaftsrat Mistele die Wunschliste zusammen. SPD-Vorsitzende Bärbel Kehl-Maurer dankt dem Ortschaftsrat und insbesondere Willi Mistele für seinen Einsatz für den Ortsteil. Die seriösen und realistischen Wünsche des Ortschaftsrates werden von Seiten der SPD begrüßt und im kommenden Jahr gerne unterstützt.