In einem gemeinsamen Antrag wollen die Nürtinger Gemeinderatsfraktionen von SPD, NT14 und Nürtinger Liste/Grüne erreichen, dass Nürtingen verstärkt als grüne Stadt am Fluss wahrgenommen wird. Dazu gehört, dass ein geplantes Hotel am Neckar keinesfalls die grüne Uferzone beeinträchtigen darf. Außerdem soll das Wörthareal nur einreihig bebaut und eine alternative Planung erarbeitet werden.
Der Antrag lautet folgendermaßen:
„Nürtingen bewegt“ heißt ein Video, dass pam-networks im Auftrag der Stadt Nürtingen päsentiert hat und das im Internet unter https://www.youtube.com/watch?v=MPIDizFaFcM zu finden ist. Hier wird außerordentlich schön dargestellt, welches Flair die beiden Neckarseiten haben.
Fraktionsübergreifend beantragen Nürtinger Liste/Grüne, SPD und NT14 folgende Maßnahmen, um das Alleinstellungsmerkmal „grüne Stadt am Neckar“ hervorzuheben. Dieser Antrag soll in der Gemeinderatssitzung am 14.11.2017 im öffentlichen Teil vorgetragen werden und in den folgenden Ausschüssen getrennt diskutiert und abgestimmt werden.
Zur rechten Uferseite
1) Der Beschluss vom 2.10.2012, das Gebiet „Wörth östlich“ zweireihig zu bebauen, wird aufgehoben.
2) Eine einreihige Bebauung am Wörth Östlich wird favorisiert. Die dem Oberbürgermeister Heirich bereits bekannten Investoren sollen die Möglichkeit erhalten, ihre Alternativplanung vorzustellen.
Zur linken Uferseite
3) Die derzeitigen Pläne und Umsetzung zum „Hotel am Neckar“ sind nicht weiterzuverfolgen. Eine Bebauung soll sich nach den Plänen des 1. Preises aus dem Ideenwettbewerb „westlicher Neckar“ richten.
Begründung:
Am 10.10.2017 hat der Gemeinderat mehrheitlich eine Markenpositionierung und die Entwicklung eines Stadtmarketingkonzeptes befürwortet, um im Wettbewerb mit anderen Städten bestehen zu können.
Im Vortag hat der Referent Professor Alexander Doderer von der Gruppe 3 aufgezeigt, dass harte Fakten wie zum Beispiel Kaufkraftströme bei den Untersuchungen eine geringere Rolle spielen als soziologische Grundlagen, auf Grund derer Menschen eine Stadt für attraktiv halten.
Zitat aus der NTZ vom 17.10.2017: „Städte sind Identifikationsräume“, betont Doderer. Es gelte deshalb herauszuarbeiten und dann herauszustellen, mit was sich die Menschen identifizieren, wenn sie an Nürtingen denken, welche Gefühle sie dabei hegten. (…) Wichtig sei auch das Erscheinungsbild, Räume, die als angenehm empfunden werden. (…) Seine erste Empfehlung, die er auch dem Leitbild aus Nürtingens ISEK-Untersuchungen entnimmt, lautet: „Nürtingen soll verstärkt als grüne Stadt am Fluss wahrgenommen werden.“
Daraus folgt:
Die Uferbereiche beidseitig am Neckar in Höhe der Kernstadt und mögliche Identifikationsräume sollen erst mal nicht bebaut werden. Stattdessen werden Bürgerbefragungen abgewartet, die zur Markenpositionierung initiiert werden. Ein Bürgerbeteiligungsprozess zur Klärung der weiteren Nutzung auf der FKN Seite kommt einem Bürgerbegehren und unguter Frontenbildung zwischen der Bürgerschaft und dem Gemeinderat zuvor.
Ein weiterer Grund ist die zeitnahe Umsetzung einer einreihigen Bebauung beim Wörth, die auf Grund des früheren Bauvolumens sofort – auch ohne zusätzlichen Hochwasserschutz erlaubt wäre. Eine zweireihige Bebauung ist a) teurer, da die Stadt für den Hochwasserschutz aufkommen muss und b) zeitlich verzögert auf Grund des zuerst zu bauenden Hochwasserschutzes.
Nürtingen, den 9.11.2017
Claudia Himmer Bärbel Kehl-Maurer Julia Rieger
Für die Fraktionen Nürtinger Liste/Grüne, SPD und NT14