Städte wie Wien zeigen seit Jahrzehnten, was es braucht, um einen halbwegs zufriedenen Mietwohnungsmarkt zu behaupten. Einen starken und durchaus konfliktfreudigen Staat, der einen großen Teil des Wohnungsmarkts in eigener Regie betreibt, und für den frei finanzierten Wohnungsbau konstruktive Reglementierungen und Konzeptausschreibungen vorschreibt, sodass selbst die Objekte der Immobilienwirtschaft sich dem Wohl der Stadt verpflichten müssen. Hier hat man seine Investoren dazu erzogen, dass sie niedrige Renditen akzeptieren. 8-Euro-Wohnen ist in Wien ein echtes Versprechen. Und es sieht auch noch gut aus. So geht Politik.(Süddeutsche Zeitung 13.2.2019)

Anmerkung: Der Gemeinderat in Nürtingen hat mit seiner CDU-Freie Wähler-Mehrheit eine städtische Wohnungsbaugesellschaft abgelehnt. Dann hättebin Nürtingen auch eine Entwicklung wie in Wien beginnen können. Die SPD-Fraktion hatte einen entsprechenden Antrag gestellt; viele andere Kommunen in Deutschland haben eigene Wohnungsbaugesellschaften. Vielleicht schafft es ja der designierte OB Fridrich, eine Mehrheit im neuen Gemeinderat zu überzeugen.