„Jedes fünfte Kind in Deutschland wächst in Armut auf. Armut ist das größte Risiko für die Entwicklung von Kindern“`,

so die Feststellung von Anette Stein, Bildungsexpertin.  Besonders in der derzeitigen Corona-Pandemie verschärft sich die Situation in den Familien. Deshalb hat die SPD-Fraktion das Thema Kinderarmut erneut aufgegriffen und setzt sich unter anderem für die Einrichtung eines Sozialfonds, Einführung eines Familienpasses und Förderung der Quartiersentwicklung ein.

Nun haben sich die Stadträte Markus Frank, Michael Medla und Bärbel Kehl-Maurer zu einem Gespräch mit Biluge Mushegera, der neuen Geschäftsführerin der Kinderstiftung Esslingen-Nürtingen, getroffen um intensiver das Thema „Kinderarmut“ zu erörtern. Biluge Mushegera informierte über die Aufgaben der Kinderstiftung und hob hervor, dass es grundsätzlich darum gehe, die Familien zu stärken und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.

Im Gespräch zeigte sich, dass es auch in Nürtingen ein kommunales Präventionsnetzwerk geben sollte, das durch Armut gefährdete Familien von Beginn an unterstützt. „In Nürtingen gibt es bereits bestehende Angebote, diese gilt es zu einer integrierten kommunalen Gesamtinfrastruktur zusammenzuführen“, stellte SPD-Stadträtin Bärbel Kehl-Maurer fest. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg kann die für 2021 geplante Fachtagung der Stadt sein. Aus Sicht der SPD-Fraktion ist es klug, für die Schaffung einer kommunalen Gesamtstruktur beim Sozialministerium die entsprechenden Fördergelder zu beantragen.

Ein wichtiges Ziel ist, Kindern ohne großen bürokratischen Aufwand die Teilhabe an Sport-, Kunst- und Freizeitaktivtäten zu ermöglichen.

Auf die Frage von Markus Frank, Stadtrat, wo denn der Schuh am meisten drückt, lenkte Mushegera den Blick auf das Thema Homeschooling. Darauf hat die Kinderstiftung mit einer Laptop-Spendenaktion reagiert. Noch wichtiger ist allerdings, dass Kinder mit dem Laptop auch umgehen lernen. Deshalb hat die Kinderstiftung das Projekt „Chancenschenker 4.0“ gestartet, bei dem die Kinder in ihrer PC- und Medienkompetenz gefördert werden. Diese Aufgabe haben Ehrenamtliche übernommen, die nicht nur die Schulung übernehmen, sondern darüber hinaus als Online-Paten zur Verfügung stehen.  „Auch in Nürtingen gibt es viele Bürgerinnen und Bürger, die bestimmt bereit sind, bei einem solchen Projekt einzusteigen, so Bärbel Kehl-Maurer. Um diese Projekte zu finanzieren sind auch Spenden notwendig. Weitere Infos können abgerufen werden über www.kinderstiftung-esslingen-nuertingen.de