Der Nürtinger Manuel Werner erhält 2016 am Aschermittwoch das „Ei der Heckschnärre“. Die Eierkommission der Nürtinger SPD hat dies am 7. November einstimmig beschlossen.
Werner hat sich mit der Erforschung jüdischen Lebens zur Zeit des Nationalsozialismus an verschiedenen Orten, besonders auch in Nürtingen, einen Namen gemacht. Auch Schicksalen der verfolgten Sinti und Roma ist er nachgegangen, hat sie dokumentiert und ihnen damit ein Stück ihrer Würde zurückgegeben. In den letzten drei Jahren arbeitete er innerhalb einer Gruppe engagierter Nürtingerinnen und Nürtinger an der Aktion „Denk Ort“ mit. Mit einem monatlich wechselnden Text soll an Nürtingerinnen und Nürtinger erinnert werden, die in der NS-Zeit verfolgt oder getötet worden waren. Am 9. November wurde der „Denk Ort“, die Schautafel an der Kreuzkirche, eröffnet.
Werner verteidigt damit sein „Revier“ – und das ist die Erinnerung. Er errettet Menschen vor dem Vergessen, die unter der Nazi-Diktatur gelitten haben. In seinem 1998 erschienen Buch „Juden in Nürtingen in der Zeit des Nationalsozialismus schreibt er: „Meine Absicht war und ist es, den nur scheinbar unscheinbaren Anteil jüdischen Lebens im Nürtinger Geschichtsspektrum aufzuzeigen und den ehemaliugen jüdischen Einwohnern ein ehrendes Andenken zu widmen.“