Die Nürtinger SPD begrüßt die zukunftsweisende Bahnstadtplanung: „Die Bahnstadt ist eines der größten, weit in die Zukunft weisenden Bauprojekte der Stadt Nürtingen. Dieser neue Stadtteil ist durch einen vorbildlichen Beteiligungsprozess entwickelt worden“, darauf wies Bärbel Kehl-Maurer, Ortsvereinsvorsitzende der Nürtinger SPD zu Beginn der SPD-Mitgliederversammlung hin.

Susanne Schreiber, Leiterin des Amtes für Stadtplanung und Umwelt, und Projektleiterin Heidrun Eissele stellten den derzeitigen Planungsstand zur Bahnstadt vor. In einer lebhaft geführten Diskussion sind nochmals die verschiedenen Schwerpunkte vertieft worden.

Neben der Verlegung des ZOB und einem attraktiveren Bahnhofsplatz, der gegenwärtig nicht gerade einladend für Ankommende wirkt, spielte die Frage, was mit den bisherigen Einrichtungen geschieht, eine wichtige Rolle. Erfreut zeigten sich die Mitglieder, dass der Diakonieladen mitsamt der Beratungsstelle weiterhin ihren Platz im Quartier haben sollen. Auch das Jugendhaus mit der Jugendagentur müsse seinen Platz mittendrin haben und dürfe durch die Planungen nicht an die Peripherie gedrängt werden, formulierte Michael Medla, der als zweiter Vorsitzender des Stadtjugendrings den Prozess begleitet.

Grundsätzlich solle sich das Quartier nach Ansicht der SPD-Fraktionsvorsitzenden Bärbel Kehl-Maurer durch ausreichend Grünflächen und Plätze für die Begegnung der Menschen, die dort wohnen, leben und arbeiten auszeichnen. Für das Wohnquartier müsse ein Kriterienkatalog für die Vergabe der Grundstücke erarbeitet werden, um die Qualität zu sichern. Dabei sollten alternative Wohnformen für Ältere oder behinderte Menschen mit Appartements und Gemeinschaftsräume sowie Wohnformen für Studenten berücksichtigen werden, aber auch weitere karitative Einrichtungen als mögliche Erdgeschossnutzungen. Wichtig ist der SPD eine Quote für den sozialen Wohnungsbau. Letztendlich sollen zukünftig die ganze Vielfalt der Nürtinger Stadtgesellschaft im Quartier leben und arbeiten. Ein Züricher Wohnprojekt könnte als Vorbild dienen.

Um ein derart großes Quartier umzusetzen, muss schrittweise vorgegangen werden.  An erster Stelle steht der Wohnungsbau, weil Wohnraum in Nürtingen fehlt. Gleichzeitig wird der Umbau des Saubachtunnels geplant, weil so Synergieeffekte zu den Sanierungsarbeiten der Deutschen Bahn möglich werden. „Die Priorisierung zugunsten des Wohnungsbaus wird von der Nürtinger SPD nachdrücklich begrüßt“, unterstützt Stadtrat Bernhard Schober die Planungen.

Auffällig häufig ist in den Bürgerforen das Thema Verkehr und Mobilität diskutiert worden. „Die Probleme der Gesamtstadt lassen sich jedoch nicht in der Bahnstadt lösen“, meint Stadtrat Michael Medla. Daher werde die SPD-Fraktion einen Antrag stellen, die bisherigen Verkehrskonzepte zu einem Mobilitätskonzept fortzuschreiben. Diese Fortschreibung habe zum Ziel, die Verkehrsführung in der ganzen Stadt zu verbessern und die Belastung des innerstädtischen Raums zu reduzieren. Gleichzeitig möchte die Fraktion auch den ÖPNV, sowie die bestehenden Radwegeverbindungen verbessern. Natürlich müsse bei solch einer Planung auch die Bürgerschaft angemessen beteiligt werden, schloss Michael Medla die Einführung in den Antrag ab, der bei den Anwesenden Zuspruch erhielt.