Zählt man alle Jahre zusammen, die die fünf zu ehrenden SPD-Mitglieder ihrer Partei die Stange hielten, kommt man auf 200. SPD-Bundestagsabgeordneter Dr. Nils Schmid und Ortsvereinsvorsitzende Bärbel Kehl-Maurer überreichten den Jubilaren auf der Mitgliederversammlung Urkunden und Ehrennadeln. – 1968 – was für ein bewegtes Jahr! Die Studentenunruhen gingen weiter; Beate Klarsfeld ohrfeigte Bundeskanzler Kiesinger; auf Rudi Dutschke wurde ein Attentat verübt; die erste Große Koalition und die Auseinandersetzung um die Notstandsgesetze politisierten die Öffentlichkeit. In dieser politisch und gesellschaftlich hoch emotionalen Zeit vor 50 Jahren traten August Fischer sowie Ilse und Wolfram Bartsch in die SPD ein.

August Fischer gehört zu den Urgesteinen der Nürtinger SPD. 47 Jahre lang war im Vorstand des Ortsvereins, zunächst als Kassierer, dann lange als stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Er  wurde in den Kreisvorstand gewählt, war fast 25 Jahre für die SPD im Gemeinderat. Unverzichtbar auch sein Engagement beim SPD-Sommerfest, bei den Wahlkämpfen auf allen Ebenen, insbesondere auch beim Kleben der Plakate. Auch heute noch begleitet er kritisch das politische Geschehen.

Für Ilse Bartsch spielten die damaligen Ziele der SPD eine wichtige Rolle, in die Partei einzutreten. Das Reformprogramm Willi Brandts („Mehr Demokratie wagen“) brachte denn auch die notwendigen außenpolitischen und gesellschaftspolitischen Veränderungen mit sich, insbesondere auch im Familienrecht und bei den Frauenrechten. Nach einem wohnungsbedingten Umzug nach Frickenhausen gründete Ilse Bartsch dort mit Linsenhofen einen gemeinsamen SPD-Ortsverein und wurde Vorsitzende. Seit 1978 wieder in Nürtingen, kandidierte sie mehrfach für den Gemeinderat und arbeitete auch im Vorstand des Nürtinger Ortsvereins mit.

Wolfram Bartsch war zunächst Kreiskassierer und war dann neun Jahre lang stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender in Nürtingen. Für viele Kommunalwahlprospekte machte er die Fotos. Durch seinen Beruf und seine ehrenamtliche Tätigkeit in der IKK Baden-Württemberg war er stark in Anspruch genommen, so dass er im Ortsverein auf einen Beisitzerposten wechselte und viele Jahre als Kassenrevisor tätig war.

Mark Müller aus Raidwangen trat 1993 in die SPD ein, wurde also für seine 25jährige Mitgliedschaft geehrt. Damals wurde die Europäische Union durch den Maastricht-Vertrag wirtschaftliche Realität. Müller gehört sozusagen zur „Ortsvereins-Basis“, ein eher passives Mitglied, dass aber durch seine Treue zur Partei ebenso wichtig ist.

Im selben Jahr trat auch Wolfgang Wetzel in die SPD ein. Von 1994-1998 war ein Ortsvereinsvorsitzender und gab das Amt nach seinem Eintritt in den Gemeinderat (als Nachrücker) auf. Im Gemeinderat blieb Wetzel, zeitweise auch als Fraktionsvorsitzender, 17 Jahre lang, ehe er aus privaten Gründen austrat. Er blieb aber im Vorstand und ist seit vielen Jahren für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Bildunterschrift:

Von l.n.r.: Wolfgang Wetzel, Ilse Bartsch, Wolfram Bartsch, Nils Schmid, Bärbel Kehl-Maurer, Mark Müller; vorne August Fischer.