Vor allem um geplante Bauvorhaben ging es beim Rundgang der Nürtinger SPD mit Bürgerinnen und Bürgern aus dem Roßdorf. Aber auch andere Themen kamen zur Sprache.- Erste Station, nachdem man sich am Ladenzentrum getroffen hatte, war der Hang zwischen den Reihenhäusern Holbeinstraße und dem Haus Rubensweg 8 (Foto). Von dort hatte man einen guten Überblick über das Gelände, auf dem ein ca. sechsstöckiges Punkthaus entstehen soll. Man habe an sich nichts gegen eine Bebauung, sechs Stockwerke sah man aber als zu hoch an. Nur Kopfschütteln rief die Planung der Zufahrt hinzu, die vom Rubensweg aus östlich unter dem bestehenden Haus Rubensweg 8 verlaufen soll. Dort führen jetzt Treppen zur Berliner Straße hinunter; diese müssten entfernt werden, und eine Zufahrt dort sei nur mit hohen Kosten zu realisieren. Damit sei es höchst fraglich, ob überhaupt, wie von der SPD vehement gefordert, dort auch Sozialwohnungen entstehen könnten.

Unklar blieb auch, welche Kriterien die Stadt an mögliche bebaubare Flächen anlege, ob für Flüchtlinge gebaut werden solle und/oder für Obdachlose. Wissen wolle man von der Stadt auch, wie hoch die Anzahl der als wohnungslos Eingestuften ist und wie viele Menschen eine Wohnung in Nürtingen suchen. Verwiesen wurde dann auf die zwei Veranstaltungen, zu denen die Stadt im Roßdorf eingeladen hat: Am 23. Januar will sie über die Suche nach Ersatzstandorten für die Nanz-Wiese informieren, am 14. Februar über die Planungen am Rubensweg.

Vom Rubensweg aus hatte die Besucher auch einen guten Blick auf eine gefährliche Stelle an der Berliner Straße: gefährlich nämlich für Radfahrer, auch wenn sie innerhalb des (gestrichelten) Schutzstreifens fahren. In der dortigen Kurve kann es sehr eng werden, wenn gleichzeitig auf der Bergauf- und Bergabspur ein Radler unterwegs ist und sich zwei Autos begegnen. Gefährlich auch deswegen, weil die Verkehrssituation im Kurvenbereich sehr unübersichtlich ist. Der Vorschlag, diese Gefahrenquelle zu beseitigen, ist sehr plausibel: Beim Bergauffahren den Radfahrern wieder zu erlauben auf dem – nicht sehr frequentierten – Gehweg fahren zu dürfen.

Dann ging’s am „Tatzelwurm“ entlang ans südwestliche Ende des Roßdorfs, auf einem Gehweg, der in äußerst schlechtem Zustand ist und der abzurutschen droht. Vor vier Monaten hatte die SPD-Fraktion zusammen mit dem Stadtbauamt diese und anderen schadhafte Stellen besichtigt und auf zeitnahe Beseitigung hingewirkt – was auch zugesagt wurde. Bemängelt wurde auch, dass ein Stück des Wegs nicht beleuchtet ist. Ziel war ein noch freier Platz zwischen Feininger Weg und Schuttdeponie, der von der Stadt für ein kleineres Bauvorhaben derzeit untersucht wird. Die Anwesenden konnten sich eine dezente Bebauung an dieser Stelle durchaus vorstellen.

Kritisiert wurde, dass es zu viele rechtliche Probleme und Hürden gebe, um Wohnraum schnell zu schaffen. Mit der sogenannten „Zwischenmiete“, einer Vermietung an die Stadt, sei dies zwar möglich und der Wille der Wohnungsbesitzer, dies auch zu tun, sei vorhanden. Aber die rechtlichen Rahmenbedingungen machten oft einen Strich durch die Rechnung.

Angesprochen wurde auch die Parksituation in einigen Bereichen des Roßdorfs. Es müsste öfters kontrolliert werden, sagten einige Bürger. Dass in manchen Bereich ein hoher Parkdruck besteht, liege aber auch daran, dass immer wieder Garagen als Abstellkammern benützt würden und die Autos dann eben auf der Straße geparkt würden. Es tauchte die Frage auf, ob dies rechtlich verhindert werden könnte.