Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Heirich,

im Rahmen der Bürgerbefragung zum Stadtentwicklungskonzept wurde die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum als wichtiges Ziel von den Befragten benannt. Dabei wurden die Schaffung von Wohnraum in allen Marktsegmenten, sowie innovative Wohnmöglichkeiten gefordert. Unter dem mangelnden Wohnraumangebot leiden insbesondere junge Familien, Alleinerziehende, Senioren und Menschen mit Beeinträchtigungen. Auch für Familien und Paare mit mittleren Einkommen wird es zunehmend schwer Wohnraum in Nürtingen zu finden.

Da die Region Stuttgart Zuzugsgebiet ist, wird die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt auch von Auswertigen erhöht. In einem Mittelzentrum wie Nürtingen muss u.E. ein ausreichendes Angebot an Wohnungsbaugrundstücken in allen Preislagen zur Verfügung stehen. Ziel muss es sein, dass Personen, die in Nürtingen gerne wohnen wollen auch die Möglichkeit zur Ansiedelung erhalten. Der Gemeinderat und auch die Stadtverwaltung müssen sich den Herausforderungen dieser Situation stellen. Aus diesem Grund stellen wir den nachfolgenden Antrag:

1. Im Jahr 2010 wurde ein Baulückenkataster für Nürtingen erarbeitet. Dort werden 364 „klassische Baulücken“ für Wohnnutzung ausgewiesen. Ein Großteil dieser Baulücken befindet sich in Privateigentum. Die Stadtverwaltung wird damit beauftragt, die Aktivierung dieser Baulücken mit den Eigentümern abzustimmen und hierüber im Gemeinderat zu informieren.

2. Die Stadtverwaltung wird damit beauftragt, eine Aufstellung zu erarbeiten, aus der die geplante Neuentwicklung von Wohnbaugebieten (Lage, geplante zeitliche Umsetzung, Größe, etc.) hervorgeht.

3. Die Ergebnisse aus Punkt 1 und 2 werden in einer Sitzung vorgestellt, zu der auch Vertreter der in Nürtingen tätigen Baugenossenschaften, Vertreter der Evangelischen und Katholischen Kirchen, Studentenwerk, GWN, Freie Träger eingeladen werden. Der Termin soll zunächst dem Informationsaustausch zwischen den mit diesem Thema konfrontierten Baugesellschaften, Kirchen, Studentenwerk, GWN und Freien Trägern dienen.

4. Außerdem soll daraufhin ein Handlungskonzept mit den Vertreter der in Nürtingen tätigen Baugenossenschaften, Vertreter der Evangelischen und Katholischen Kirchen, Studentenwerk, GWN, Freie Träger erstellt werden, das kurz-, mittel- und langfristige Ziele zur Lösung des Problems beinhaltet. Dabei soll auch aufgezeigt werden, wo und in welchem Umfang die Stadt den sozialen Wohnungsbau fördern kann.

Wir wünschen, dass dieser Antrag in der nächsten Gemeinderatssitzung beraten und entschieden wird.

Mit freundlichen Grüßen

Bärbel Kehl-Maurer